09 Januar 2017

Lernfördernd gestaltete Seminarräume und Besprechungsräume

Die Verwaltungsberufsgenossenschaft (VGB) hilft mit Informationen zur gesunden und produktivitätssteigenden Gestaltung von Arbeitsräumen.

Als Trainerin, die mit Begeisterung als Inhouse-Trainerin in den Räumen ihrer Auftraggeber steht, bekomme ich durchaus einiges geboten. Leider viel zu selten sind perfekt ausgestattete Räume.

Gerade in Seminarräumen wird meist 6 - 8 Stunden konzentriert gearbeitet. Hier ist eine lernfördernde Einrichtung und Gestaltung sehr wichtig. Vor allem, wenn es um EDV-Räume geht.

Die oft sehr eingeschränkte Arbeitshaltung am PC wird am Arbeitsplatz doch recht häufig durch Unterbrechungen aufgelockert. Da führt ein Telefonat zu einer gemütlicheren Sitzhaltung; dort verändert ein Besuch die Sitzposition oder führt sogar in eine Sitzgruppe. Auch kann jederzeit eine Gedankenpause oder eine Bewegungspause eingelegt werden (Fenster öffnen, Tee einschenken ...).

Im EDV-Seminar wird oft nur durch Wechsel von Präsentation zur Übung eine Sitzhaltungsänderung initiiert und ansonsten kommt es nur während der offiziellen Pausen zur Bewegung im Seminar durch Aufstehen. Viel zu oft erlebe ich, dass die Teilnehmenden diese Pausen auch noch dazu nutzen, flott mal in Outlook ein wenig Arbeit wegzuschaffen. Hat sich was mit Pause in Bewegung.

Es ist so wichtig, bei der Aufstellung der Möbel und Medien nicht nur die Fensterposition zu berücksichtigen, sondern auch die Sonneneinstrahlung. Selbst wenn darauf geachtet wird, dass die Monitore seitlich zum Fenster stehen (oft genug ist nicht einmal dies der Fall), ist es doch unglaublich belastend für die Augen, wenn im Laufe des Tages und der Jahreszeiten, die Sonne direkt in den Monitor fällt.
Da braucht es gute Verdunkelungsmöglichkeiten, die möglichst keine breiten Spalten lassen, die der Sonne doch noch das "Stören" ermöglicht. Ich habe neuerdings schwarze selbsthaftende Folien im Gepäck, die ich bei Bedarf ins Fenster "kleben" kann.

Auch werden immer öfter die meist fest installierten Beamer von Moderations-Monitoren abgelöst. Leider sind letztere bei schlechten Lichtverhältnissen / Beleuchtungsverhältnissen meist nicht nachjustierbar. Viel zu oft ist die Darstellung für die großen EDV-Schulungsräume ab 8 Arbeitsplätze viel zu klein. Gerade wenn es Microsoft Office-Seminare sind, lebt die gute Schulung auch davon, dass die Symbole und Details der Benutzeroberfläche leicht zu erkennen sind. Was bei mobilen Beamern meist durch Veränderung ihrer Position im Raum erreicht werden konnte, ist bei Moderations-Monitoren nicht mehr sinnvoll zu beeinflussen.

Die Vermeidung von Stolperfallen durch Kabel für Strom und Firmen-Netzwerk sollte selbstverständlich sein. Was glauben Sie, warum ich immer Rollen von Maler-Klebeband in der Trainertasche habe?

Ob Sie wohl erraten können, wie oft bei 100 Seminaren Strom- oder Monitorkabel unabsichtlich abgetreten oder durch Vorbeigehen abgezogen werden?

Es gibt reichlich Material, mit dem Kabel sicher und doch flexibel unter den Tischen "verstaut" werden können, auch jenseits von Kabelkanälen.

Selbstverständlich muss auch sein, dass die Beleuchtung vor der Präsentationswand unabhängig von anderen Lichtquellen ausgeschaltet werden kann. Es ist nicht nötig, das das Publikum im "Dunkeln hockt", aber für die Projektionsqualität ist es wichtig, dass ihre Strahlkraft nicht durch Lichtquellen reduziert wird.


Und - Moderations-Monitor und Digitalisierung hin, PowerPoint her: es braucht einen gut sichtbaren Platz für Flipchart und Moderationswand - immer noch!
Die Teilnehmenden genießen einen Fixpunkt im Raum, lernen noch immer gut durch dauerhaft verfügbare Visualisierung (Plakat-Wand im Raum). Nicht nur Tastenkombinationen prägen sich leichter ein, wenn sie während des Seminars zusammengestellt und an einem festen Platz im Raum permanent verfügbar sind. Und dabei sollte der Trainer nicht Sterne vor seinen Augen sehen, weil er auf dem Weg zur Flipchart ins Beamerlicht geblickt hat.

Und was halten Sie von Räumen oberhalb der Ladezone von LKWs, die im Stundentakt ausladen und einladen? Lernen kann sehr angenehm sein - oder das Gegenteil. Es liegt nicht immer nur an Lehrperson oder Lerninhalt.

Das beste Meßmittel, ob Ihr Schulungsraum gut ankommt, ist ein Bewertungsbogen, der den Schulungsraum bewerten lässt. Und - fragen Sie doch einfach Ihre TrainerInnen. Wir externen Geschäftspartner unterstützen Sie gerne.

Hier geht es zu den Tipps der VBG:
http://www.vbg.de/DE/3_Praevention_und_Arbeitshilfen/2_Themen/02_Arbeitsstaetten_gestalten/2_Leitfaden_Arbeitsstaetten_sicher_planen_und_gestalten/2_Arbeitsplaetze_in_Gebaeuden/2_arbeitsplaetze_in_gebaeuden_node.html

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